Enzyklopädie der Nährstoffe – Mineralien
Mineralstoffe, ihre Funktionen, ihr Vorkommen und Ursachen für einen möglichen Nährstoffmangel
Mineralstoffe sind lebenswichtige anorganische Nährstoffe, die der Körper selbst nicht herstellen kann und dem Organismus über die tägliche Nahrungsaufnahme zugeführt werden müssen. Sie sind maßgeblich am Zellwachstum beteiligt. Bei der Energiegewinnung aus der Nahrung spielen sie eine lebenswichtige Rolle, denn ohne Mineralstoffe könnten Vitamine weder wirken noch vom Körper resorbiert werden.
Für die Funktion ist in allen Fällen die richtige Dosierung entscheidend: Sowohl Mangel als auch Überdosierung können gefährlich sein. Beispiele: Arsen- oder Selenvergiftung, Kupferspeicherkrankheit. Siehe hierzu auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Mineralstoff
Deshalb müssen alle Mineralstoffe in den richtigen Mengen zugeführt werden. Siehe hierzu https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/
Calcium ist im menschlichen Körper in größerer Menge als jeder andere Mineralstoff enthalten. Je nach Größe, Lebensalter und Calciumversorgung können bis zu 1,4 kg Calcium im menschlichen Körper gespeichert sein. Hauptsächlich bildet Calcium das Hartgewebe des Körpers. Circa. 99 % des im Körper enthaltenen Calciums bilden Knochen und Zähne. Der Rest des Calciums befindet sich im Plasma.
Funktionen
Die Hauptaufgabe von Calcium, das auch "Kalzium" geschrieben wird, ist es, im Körper Hartgewebe zu bilden. Dadurch ist es für die Entstehung, das Wachstum und die Neubildung von Knochen und Zähnen unabdingbar. Zudem ist es zur Regulation des Säure-Basen-Haushalts unerlässlich. Sinkt der pH-Wert des Bluts unter eine bestimmte Grenze, dann wird Calcium aus den Knochen gelöst, um den Blut-pH-Wert wieder auszugleichen und so zu verhindern, dass das Blut sauer wird. Dieser Prozess ist lebenswichtig, denn der pH-Wert des Bluts beeinflusst unter anderem die Atemfrequenz und den Sauerstofftransport mithilfe der Blutkörperchen.
Erhöhter Bedarf
Schwangere und Stillende, Babys, Kinder, Jugendliche, ältere Menschen
Mangelsymptome
Trockene Haut bis hin zu Ekzemen, ameisenähnliches Kribbeln auf der Haut, Herzbeschwerden, Kreislaufschwäche, brüchige Fingernägel, Haarausfall, erhöhte Kariesanfälligkeit, grauer Star, Schlafstörungen
Natürliche Quellen
Kalbsleber, Weizenkeime, Bierhefe, Huhn, Maisöl, Miesmuscheln
Magnesium befindet sich vorwiegend im Inneren der Zellen und nur zu einem Prozent im Blutserum (Blutflüssigkeit ohne Blutzellen). Mehr als die Hälfte des Körpermagnesiums befindet sich überdies in den Knochen, weshalb Magnesium eine große Bedeutung für die Knochengesundheit hat, was leider aber oft vernachlässigt wird.
Funktionen
Mageesium ist am Stoffwechsel von Calcium, Vitamin C, Phosphor, Natrium und Kalium sowie der Umwandlung von Blutzucker in Energie beteiligt, reguliert die Energiebereitstellung für Körperzellen und hat positiven Einfluss auf das Herzgefäßsystem.
Erhöhter Bedarf
Schwangere und Stillende, Leistungssportler, bei Durchfall, Erbrechen sowie einer hohen Calciumeinnahme
Mangelsymptome
Muskelkrämpfe und -zuckungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheit
Natürliche Quellen
Gemüse, Nüsse, Haferflocken, Getreide, Milch, Bananen, Mineralwasser
Jod ist ein wichtiges Spurenelement , das unser Körper für die Aufrechterhaltung der Schilddrüsenfunktion benötigt. Der Mensch kann in der Regel seinen täglichen Jodbedarf dank einer Anreicherung des Speisesalzes mit Jod und durch eine ausgewogene Ernährung decken.
Funktionen
Jod wird im Körper hauptsächlich für die Produktion der lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone benötigt. Hormone sind Botenstoffe, sie werden in beinahe allen Zellen, Geweben und Organen des Körpers zur Ankurbelung und Aufrechterhaltung des normalen Stoffwechsels und zum Informationsaustausch zwischen Zellen, Gewebe und Organen benötigt.
Erhöhter Bedarf
Schwangere und Stillende, Neugeborene, Kinder und Jugendliche, bei Magen-Darm-Erkrankungen
Mangelsymptome
Schwellungen im Bereich des Halses (Schilddrüsenvergrößerung), Atembeschwerden, Schluckbeschwerden, Pfeifgeräuschen beim Ein- und Ausatmen
Natürliche Quellen
Kelp-Algen, in jodreichem Boden angebautes Gemüse, Zwiebeln, Meeresfrüchte, jodiertes Salz (Meersalz)
Kalium ist ein Elektrolyt, das zusammen mit Natrium den Wasserhaushalt des Körpers und den Herzrhythmus reguliert, wobei Kalium innerhalb der Zellen wirkt, Natrium hingegen außerhalb.
Funktionen
Kalium ist am Aufbau von Eiweißen, bei der Aktivierung bestimmter Enzyme sowie bei der Umwandlung von Kohlenhydraten in Energie beteiligt und trägt zur Ausscheidung von Stoffwechselschlacken bei. Alle Zellen, Gewebe und Organe des Körpers, insbesondere das Gehirn, sind auf Kalium angewiesen, um richtig funktionieren zu können.
Erhöhter Bedarf
Bei niedrigem Blutzucker, langem Fasten , starkem Durchfall, geistigem und körperlichem Stress
Natürliche Quellen
Zitrusfrüchte, Zuckermelonen, Tomaten, alle grünen Blattgemüsesorten, Bananen, Kartoffeln
Kupfer ist ein wichtiger Assistent innerhalb des Körpers. Es wird für die Herstellung der Farbstoffe des Körpers, der sogenannten Pigmente, und der roten Blutkörperchen benötigt Der größte Teil von diesem Kupfer wird im Skelett gelagert, der Rest in Muskeln, inneren Organen und Gehirn.
Funktionen
Es sorgt für die Verwertung von Vitamin C, wandelt das Eisen im Körper in Hämoglobin um, verbessert die Abwehr von schädlichen Stoffen und Krankheitserregern, fördert die Wundheilung, erleichtert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung, ist am Aufbau von Knochen, Haut und Haar beteiligt und trägt zur Bildung von Nervenfasern bei.
Erhöhter Bedarf
Bei einer längerfristigen Einnahme von Zinkpräparaten
Mangelsymptome
Pigmentstörungen, Blässe, Müdigkeit, Schwäche, Atembeschwerden, Konzentrationsschwäche
Natürliche Quellen:
Nüsse, Samen, Innereien (z.B. Leber), Fisch, Schalentiere, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, einige grüne Gemüse, Kaffee, Tee, Kakao
Mangan ist ein Spurenelement, das vor allem für die Funktion verschiedener Eiweiße im menschlichen Körper wichtig ist.
Funktionen
Es verbessert die Verwertung von Biotin, Vitamin B und Vitamin C. Außerdem ist Mangan unabdingbar für den Knochenaufbau, für die Bildung von Thyroxin, dem Haupthormon der Schilddrüse, und für die effektive Verdauung und Verwertung von Nahrungsmitteln. Zudem unterstützt es die Muskelreflexe, beugt Osteoporose vor, verbessert das Gedächtnis und verringert nervöse Reizbarkeit.
Erhöhter Bedarf
Alkoholiker, bei Essstörungen und Mangelernährung
Mangelsymptome
Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Erkrankungen des Nervensystems
Natürliche Quellen
Nüsse, Vollkornprodukte, grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Erdbeeren, Tee
Selen ist als organische Verbindung ein essentielles Spurenelement. Selen ist an sehr vielen lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt. Viele hormonelle und immunrelevante Funktionen wären ohne Selen nicht möglich. Selen hat zusammen mit Vitamin E eine synergistische Wirkung: Beide Stoffe zusammen steigern die Wirksamkeit des jeweils anderen. Im Körper eines erwachsenen Menschen werden etwa 10 bis 20 Milligramm Selen gespeichert. Davon wird der größte Teil in Nieren, Leber, Muskulatur und Skelett gelagert.
Funktionen
Selen schützt als Antioxidans vor freien Radikalen und verzögert die Alterung und Verhärtung des Gewebes durch Oxidation. Es schützt vor einigen Krebserkrankungen, senkt das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls, mildert Hitzewallungen sowie andere Beschwerden in den Wechseljahren und aktiviert die Schilddrüsenhormone. Selenhaltige Proteine sind an der Immunabwehr und an Entgiftungsprozessen beteiligt.
Erhöhter Bedarf
Dialysepatienten, Alkoholiker, bei Essstörungen, Diäten, einseitiger oder künstlicher Ernährung, sehr langer Stillzeit, schweren Durchfällen und Schwermetallbelastung
Mangelsymptome
Allgemeine Leistungsschwäche, Müdigkeit, Nagelveränderungen (Querrillen), Hautveränderungen (trocken, schuppig), Aufhellung der Haare, Infektanfälligkeit, Allergien, Gelenkbeschwerden
Natürliche Quellen
Meeresfrüchte, Niere, Leber, Weizenkeime, Kleie, Thunfisch, Zwiebeln, Tomaten, Brokkoli, Knoblauch, brauner Reis
Zink wirkt wie ein Verkehrspolizist, der den ordnungsgemäßen Ablauf aller körperlichen Prozesse, die Steuerung des Enzymsystems und die Aktivitäten der Zellen dirigiert und überwacht. Dementsprechend vielfältig wirkt es sich im Organismus aus.
Funktionen
Zink wirkt an der Freisetzung von Neurotransmittern mit, ist an der Zellteilung und dem Aufbau der DNS beteiligt, schützt Körperzellen vor freien Radikalen und Schwermetallvergiftungen, unterstützt den Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen, reguliert den Säure-Basen-Haushalt im Blut und ist maßgeblich an der Bildung der Geschlechts-, Wachstums- und Schilddrüsen-hormone beteiligt. Zudem nimmt es Einfluss auf das Geschmacksempfinden, die Haut und die Augen.
Erhöhter Bedarf
Schwangere, Stillende, Leistungssportler, Diabetiker, Krebspatienten, bei Infektionen, chronischen Erkrankungen der Leber oder Nieren sowie bei hoher Zufuhr von Phosphor und Calcium
Natürliche Quellen
Fleisch, Leber, Meeresfrüchte (vor allem Austern), Weizenkeime, Bierhefe, Kürbiskerne, Eier, Magermilchpulver, gemahlene Senfkörner