Deutsche Gesellschaft für Hautgesundheit

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Freie Radikale machen alt und krank

Wer  sich regelmäßig mit Schönheit und Gesundheit beschäftigt, stößt unweigerlich auf den  Begriff "freie Radikale". Freie Radikale sind nicht nur für viele chronische Erkrankungen verantwortlich, sondern beschleunigen auch den ganzheitlichen Alterungsprozess.

Wer also weiß, dass er im Alltag hohen Radikalbelastungen ausgesetzt ist, über die Ernährung nur wenig Antioxidantien zu sich nimmt oder gar Anzeichen von oxidativem Stress bei sich bemerkt hat,  sollte nicht nur in seiner Ernährung, sondern auch in puncto Hautpflege etwas ändern. Bei entsprechender Art, Dauer oder Intensität der Radikalbelastung benötigt die Haut unbedingt eine antioxidative Spezialpflege, die nicht nur freie Radikale neutralisiert, sondern auch deren Neubildung verhindert. Wer nichts unternimmt, läuft Gefahr, dass Gewebezellen zerstört werden. Ein geschwächtes Immunsystem und frühzeitige Falten sind die Folge.

Zudem können Nahrungsergänzungspräparate helfen, die körpereigenen Antioxidantien aufzubauen. Wer also zu der Kategorie Obst- oder Gemüsemuffel gehört, sollte sich auf jeden Fall auch über diese Möglichkeit fachkundig beraten lassen.
 

Wie entstehen freie Radikale?
Freie Radikale entstehen zum einen endogen als natürliche Nebenprodukte von Stoffwechselprozessen bei der Atmung. Hier sind sie zunächst keine Gesundheitsgefahr, weil der Körper eine gewisse Menge an freien Radikalen für bestimmte Vorgänge benötigt, z.B. für die Abwehr von Viren oder Bakterien. Zum anderen wird ihre Entstehung zusätzlich durch verschiedene exogene Einflüsse wie z.B. Elektrosmog, Rauchen, Sonneneinstrahlung, ungesunde Ernährung, Medikamente, Stress und Kummer ausgelöst. Erhöht sich durch derartige Belastungsfaktoren die Anzahl der freien Radikale im Körper um ein Vielfaches, werden sie zu einer Gesundheitsgefahr.


Was macht freie Radikale so gefährlich?
Bei freien Radikalen handelt es sich um kurzlebige, extrem reaktionsfreudige Sauerstoffmoleküle, denen ein Elektron, also ein negativ geladenes Teilchen, fehlt. Da das Konkurrenzgebaren freier Radikaler sehr hoch ist, entreißen sie gesunden Zellen das benötigte Elektron. Dadurch wird die beraubte Zelle ebenfalls zu einem freien Radikal und versucht, der nächstbesten Zelle ihr Elektron zu entreißen.
Zu einem gesundheitlichen Problem werden freie Radikale immer dann, wenn sie in einem solchen Übermaß auftreten, dass die körpereigenen Antioxidantien ihrer nicht mehr Herr werden. In diesem Fall leidet der Körper unter sogenanntem „oxidativem Stress“. Indem die freien Radikale in großer Anzahl andere Moleküle dysfunktional werden lassen und zum Mutieren bringen, stören sie wichtige Abläufe im Körperinneren. Sie schädigen Zellen, Proteine, Gewebe, Blutgefäße sowie DNA irreparabel und zerstören Rezeptoren, sodass auch die intrazelluläre Kommunikation außer Kraft gesetzt wird.


Antioxidantien neutralisieren Freie Radikale
Antioxidantien sind Substanzen, die den schädlichen Auswirkungen der im Körper stattfindenden Oxidation entgegenwirken. Es ist die Aufgabe der Antioxidantien, die freien Radikale im Körper in Schach zu halten. Dies geschieht, indem die Antioxidantien ihre Elektronen bereitwillig an freie Radikale abgeben, ohne selbst zu freien Radikalen zu werden. Auf diese Weise kommen sie den Radikalenattacken auf Körperzellen zuvor. Dadurch neutralisieren sie die freien Radikale, unterbrechen die Kettenreaktion und sorgen so dafür, dass kein Schaden mehr entsteht. Voraussetzung dafür ist aber, dass dem Körper mit der täglichen Nahrungsaufnahme genügend Antioxidantien zugeführt werden. Denn nur einen kleinen Teil der Antioxidantien bildet der Körper selbst in Form von Enzymen, den weitaus bedeutsameren Teil  erhält er über die Nahrung.


WISSENSCHAFTLER SCHLAGEN ALARM
Auf der einen Seite nimmt die Anzahl an freien Radikalen im Körper immer mehr zu, auf der anderen Seite hat der Körper  immer weniger Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe zur Verfügung, um Antioxidantien zu bilden und sich so vor freien Radikalen zu schützen.
Wir leben in städtischen Ballungsräumen mit hohem Verkehrsaufkommen, sind sowohl beruflich als auch in der Freizeit den elektromagnetischen Strahlungen von PCs und Handys ausgesetzt, rauchen, nehmen häufig Alkohol sowie industriell verarbeitete Lebensmittel mit Zusatzstoffen wie Konservierungsstoffen, Aromen oder Farbstoffen zu uns und gehen gegen Unwohlsein rasch mit Medikamenten vor. So wird die Konzentration freier Radikaler durch exogene Faktoren massiv erhöht.
Ebenso trägt unsere moderne Lebensweise dazu bei, dass die endogene Radikalausschüttung ansteigt, denn verschiedene Faktoren, etwa Stress, ein hektischer Alltag oder unzureichender Schlaf, beeinflussen den Stoffwechsel und somit auch die körpereigene Produktion von freien Radikalen.
Zuerst zeigt sich oxidativer Stress auf der Haut, die stumpf und matt wird und verfrühte Alterungserscheinungen wie Falten oder erschlaffte Konturen aufweist. Als weitere Folge ist das Immunsystem geschwächt, sodass der Organismus anfällig für Erkrankungen ist. Zudem begünstigt oxidativer Stress Gelenkbeschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme, Arteriosklerose, Sehprobleme und rheumatische Erkrankungen, im schlimmsten Fall sogar Demenz und Krebs.


WELCHE ANTIOXIDANTIEN GIBT ES
Durch eine bewusste Ernährung lässt sich maßgeblich dazu beitragen, dass freie Radikale und Antioxidantien sich die Waage halten. Zu den wichtigsten Antioxidantien zählen Vitamine (insbesondere C und E), Spurenelemente, Mineralien und verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe. OCP beispielsweise verfügt über ein außergewöhnlich großes antioxidatives Potential. Äußerst wertvoll sind auch Carotinoide, die sich unter anderem in Grünkohl, Karotten, Tomaten, Wirsing, Feldsalat und Papaya finden, sowie  Allicin aus Knoblauch, Zwiebeln oder Lauch.
In den letzten Jahren hat auch das Phytoöstrogen Genistein in der Medizin große Bedeutung erlangt, weil es eine Vielzahl biologischer und antioxidativer Wirkungen ausübt. In der Krebsforschung kam man zu dem Ergebnis, dass Genistein die Fähigkeit besitzt, UV-bedingte Zellschäden wieder zu reparieren und so die Hautkrebsentwicklung zu hemmen. Außerdem ist es in der Lage, freie Radikale innerhalb und außerhalb der Zelle abzufangen und unschädlich zu machen. Letzteres geschieht sonst nur durch ein Zusammenspiel der  Antioxidantien Vitamin C (wirkt innerhalb der Zelle) und Vitamin E (wirkt außerhalb der Zelle). Der große Vorteil von Genistein ist dabei die Möglichkeit einer Applikation über die Haut. In der orthomolekularen Cosmetologie hat Genistein darum bereits seit 2003 einen festen Platz bei der Behandlung von Sonnenallergien, dem Abbau von freien Radikalen und der Wiederherstellung gesunder Haut- und Gewebefunktionen. Studienergebnisse zu Genistein finden Sie in der Rubrik:

GUT ZU WISSEN - Wissenschaftlicher Beitrag zu Genistein